Durchfall – was ist das?
Als Durchfall oder Diarrhoe (auch Diarrhö) wird die mehrfache Ausscheidung von flüssigem Stuhl bezeichnet. Obwohl sich beim normalen Menschen sowohl die Konsistenz als auch die Frequenz des Stuhlgangs unterscheiden, muß man einen Durchfall genau beobachten, denn er kann ein Symptom vieler verschiedenen Krankheiten sein, darunter einfache Infektionen, aber auch Nahrungsmittelvergiftungen oder Tumore.
Durchfall kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden. Die weltweit häufigsten Auslöser sind Bakterien und Viren, die eine Magen-Darm-Infektion (Gastroenteritis) verursachen, die dann zum Durchfall führt.
Die medizinische Definition von Durchfall bei einem Erwachsenen ist eine Stuhlmasse von 200 bis 250 Gramm bei mehr als drei Stuhlgängen pro Tag und einem hohen Wasseranteil von über 75%.
Durchfall, der nur ein paar Tage anhält, hat meist eine einfach und harmlose Ursache oder liegt im normalen Schwankungsbereicht des Stuhlgangs.
Wenn ein Durchfall länger anhält – 2 bis 3 Wochen – spricht man von einer akuten Diarrhö. Sie hat ihre Ursache meist in einem Infekt oder einer Vergiftung.
Bei noch längerer Durchfalldauer, einer chronischen Diarrhö, kommen Ursachen wie Nahrungsmittelintoleranzen, Darmerkrankungen oder Tumore in Frage.
Laut einer Statistik plagt sich jeder dritte in Deutschland einmal im Jahr mit Durchfall.
Durchfall – die Ursachen
Was genau kann einen Durchfall auslösen? Dies sind die einfachsten und naheliegendsten Möglichkeiten:
- Infektion durch Bakterien und andere Keime
Coli-Bakterien, Ehec, Listerien, Salmonellen, Yersinien - Infektionen durch Viren
Adeno-, Astro-, Noro- und Rota-Viren - Lebensmittelvergiftungen
- Lebensmittelunverträglichkeit durch unbekannte Gerichte oder Gewürze
- Mißbrauch und (übermäßiger) Konsum von hartem Alkohol, Drogen oder Medikamenten
- Nebenwirkung von Medikamenten
- Nebenwirkung von medizinischer Behandlung (z.B. Chemotherapie)
Eine Schätzung geht davon aus, daß weltweit vier Milliarden Menschen an Durchfall leiden, wovon sogar 7,5 Millionen Menschen sterben. Der Großteil von den Toten sind Kinder, daher gilt es besonders bei den Kleinen den Durchfall zu beobachten und entsprechend zu reagieren.
Ist Durchfall gefährlich?
Der Durchfall an sich ist nicht gefährlich. Er ist nur das Symptom einer Krankheit oder Infektion, die gefährlich sein kann. Daher ist es wichtig, nach anderen Symptomen zu schauen und auch die Dauer des Durchfalls im Auge zu behalten.
Das Gefährliche ist im Wesentlichen der auftretende Flüssigkeitsmangel. Besonders Kinder, die nicht gerne trinken, müssen dann gezwungen werden, den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen.
Durchfall bei Kindern
Eltern müssen besonders aufmerksam bei Säuglingen und Kleinkindern sein, denn wenn deren Stuhlgang besonders wasserhaltig ist, verlieren diese übermäßig Wasser und Elektrolyte, die für den Körper wichtig sind. Mit einem Durchfall bei Kindern droht schnell eine akute Dehydration, eine Austrocknung des Körpers.
Eltern müssen daher schnell bei einer Diarrhö handeln!
Bei Kleinkindern und Säuglingen ist das Immunsystem noch im Aufbau und besonders schwach. Daher treten bei ihnen besonders schnell irgendwelche Arten von Durchfallerkrankungen auf. Neben Unverträglichkeiten bei der Nahrung können die Ursache auch Viren oder Bakterien sein.
Daher sollten Eltern spätestens am zweiten Tag des durchgehenden Auftreten eines Durchfalls an einen Arzt wenden oder zumindest versuchen, den Durchfall mit für Kinder bekömmlichen Medikamenten aus der Apotheke zu behandeln. Es gibt wirkungsvolle Präparate aus Pulver, die in Wasser aufgelöst werden können und einen für die Kinder und Kleinkinder bekömmlichen Geschmack haben.
Zur Auswahl der richtigen Medikamente kann ein Arzt oder Apotheker beratend zur Seite stehen.
Helfen die alten Hausmittel probiotisches Joghurt oder Cola und Salzstangen?
Cola und Salz ist kein gutes Mittel, um den Durchfall zu bekämpfen:
- Der Zucker in der Cola kann den Durchfall sogar verstärken.
- Salzstangen sind zwar salzig, ihnen fehlen aber die wichtigen Salze wie Kalium und Nitrate.
Probiotische Joghurts hingegen können die Dauer des Durchfalls verkürzen. Milchsäurebakterien, wie der Lactobacillus acidophilus, und andere Mikroorganismen (diverse Bakterien und Hefen) siedeln sich im Darm an und können so den Erreger verdrängen und den Körper in seiner Selbstheilung unterstützen.
Woher kommt eine Durchfallerkrankung bei Kindern?
Bei Kindern und Kleinkindern wird die Erkrankung meist durch eine Infektion mit Bakterien und Viren verursacht. Diese sind hochansteckend und verursachen nach einer Infektion entsprechende Reaktionen des Immunsystems. Diese wirken auf die Darmschleimhaut und veranlassen diese dann, Elektrolyte und Wasser in den Darm abzugeben.
Bei Lebensmittelunverträglichkeiten, wie z.B. Laktoseintoleranz, werden durch die Bakterien im Dickdarm dann osmotisch aktive Fettsäuren produziert, die Wasser anziehen und so den Durchfall auslösen.
Erste Sofortmaßnahmen bei Durchfall bei Kindern
Die oberste Priorität ist, das verlorene Wasser aus dem Körper wieder auszugleichen. Gerade bei kleinen Kindern kann der Flüssigkeitsverlust im schlimmsten Fall zu einem Schock führen.
Lassen Sie das Kind viel trinken! Am besten reichen Sie Wasser oder Tee!
Versuchen Sie die Ursache abzuklären! Wenn Sie sich sicher sind, daß die Diarrhö nicht durch eine Laktoseintoleranz ausgelöst wurde, dann können Sie auch probiotischen Joghurt oder Milch verabreichen.
Suchen Sie nach weiteren Symptomen! Hat das Kind Fieber? Erbricht es?
Hier sind die wichtigen Punkte nochmals stichpunktartig zusammengefaßt:
- Lassen Sie das Kind viel trinken (Mineralwasser oder Tee)!
- Führen Sie dem Kind die verlorenen Elektrolyte wieder zu!
- Suchen Sie nach weiteren Krankheits-Symptomen!
- Besorgen Sie sich freie Durchfall-Medikamente aus der Apotheke!
- Besuchen Sie nach ein bis zwei Tagen einen Arzt!
Gerade in den ersten Stunden ist es bei Kleinkindern und Säuglingen wichtig, daß sie wieder genügend Wasser und Elektrolyte zugeführt bekommen. Dazu empfiehlt sich eine Mischung aus stillem Mineralwasser, verschiedenen Salzen und Zucker. Eine mögliche Rezeptur für das Elektrolyt-Zucker-Wasser finden Sie hier.
Dazu gibt es ein paar Ernährungstipps:
- sinnvoll sind:
Zwieback, Brühe, Reisgerichte oder eine zerdrückte Banane - zu vermeiden sind:
Cola, Fruchsäfte und Milchprodukte, sowie Zucker und fettige Nahrung